Aus: Ausgabe vom 22.05.2010, Seite 4 / Inland
Menschenhandel nimmt zu
Berlin. Die Zahl der Verfahren wegen Menschenhandel in Deutschland
steigt weiter an. Im Jahr 2009 wurden 534 Ermittlungsverfahren
wegen sexueller Ausbeutung abgeschlossen, wie das Bundeskriminalamt
am Freitag in Berlin mitteilte. Dies bedeutet einen Anstieg um elf
Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. Die Zahl der Opfer stieg
gegenüber 2008 um fünf Prozent auf 710. In vielen
Fällen würden die Opfer durch körperliche Gewalt,
Vergewaltigungen und Todesdrohungen eingeschüchtert, sagte
BKA-Chef Jörg Ziercke. Rund 20 Prozent der Opfer waren
minderjährig, wobei sich die Zahl der unter 14jährigen im
Vergleich zu 2008 auf 41 (5,8 Prozent) mehr als verdoppelte. Mit 86
Prozent stammt weiterhin ein Großteil aus dem
europäischen Raum, zumeist aus Rumänien und Bulgarien.
Die Tatverdächtigen sind meist Deutsche. Bereits am Donnerstag
wurde in Berlin eine Kampagne vorgestellt, in der sich die
Opferorganisation »Ban Ying« in verschlüsselten
Botschaften auf Plakaten und Werbegeschenken direkt an die Opfer
wendet. (ddp/jW)
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