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Aus: Ausgabe vom 25.05.2010, Seite 13 / Feuilleton

Kunsthändler und Geister

Der thailändische Film »Onkel Boonmee« (»Lung Boonmee Raluek Chat«) hat in Cannes die Goldene Palme gewonnen. Dem 39jährigen Regisseur Apichatpong Weerasethakul kam das bei der Preisverleihung am Sonntag abend »unwirklich« vor. Seine Titelfigur Onkel Boonmee kann sich an frühere Leben erinnern. Im Gewinnerfilm kehrt ein verlorener Sohn als Affengeist zurück, eine tote Frau taucht im Leben ihres Mannes wieder auf etc. Apichatpong Weerasethakul dankte für die Palme nicht zuletzt »den Geistern in Thailand«.

Als beste Darstellerin des Wettbewerbs wurde Juliette Binoche geehrt. Die 46jährige Französin dankte unter Tränen den Männern, die es bisher mit ihr »ausgehalten« hätten. »Ich glaube an die Liebe«, rief sie. Geehrt wurde sie für ihre Rolle in »Copie Conforme« der iranischen Regielegende Abbas Kiarostami. Ein Film über die Unterschiede zwischen Original und Fälschung. Binoche verkörpert eine unglückliche Kunsthändlerin. Den Preis für den besten männlichen Schauspieler teilen sich der Spanier Javier Bardem und sein italienischer Kollege Elio Germano. Den Juryvorsitz hatte in diesem Jahr Tim Burton. (AFP/jW)

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