Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 29.05.2010, Seite 12 / Feuilleton

J. Zeltinger

Die Kölner Rockband Zeltinger probiert ein Comeback. Am Freitag veröffentlichte die Band um den 61jährigen schwergewichtigen, schnauzbärtigen und kahlköpfigen Sänger Jürgen Zeltinger ihr neues Doppelalbum »Die Rückkehr des Retters« – 15 Jahre nach ihrem letzten Studio-Album, das Wikipedia so notiert: »Im Sommer 1994 erschien mit ›Scheiße‹ ein Album, mit dem die Band zu ihren Ursprüngen zurückkehrte.« Lustigerweise galten Zeltinger 1979 mit ihrem Debütalbum »Im Roxy & im Bunker live« mangels anderer bundesdeutscher Alternativen der großen Plattenfirmen als Punk, heute nennt man sie Vorreiter des Kölschrock. Damals trommelte noch Jaki Liebezeit von Can mit. 1980 ging man auf Tour mit Bob Geldofs Boomtown Rats, die von Sounds damals als »die Abba des Punk« ausgerufen wurden. Angesichts dieser Marketingtricks nannte der schwule Haudegen Zeltinger die zweite Platte konsequent »Schleimig« und sang im schönsten Ohrwurmwahn »ich bin’n Asi mit Niveau / lese Lyrik auf dem Klo«, genauso wie er schon vorher einen Ramones-Song zur lokalen Hool-Hymne »Müngersdorfer Stadion« umgearbeitet und das Volkslied »Mein Vater war ein Wandersmann« hochgetuned hatte. Auf dem neuen Album gibt es auf der einen CD die neuen Stücke, und auf der anderen liest »De Plaat« Zeltinger aus seiner Biografie »Die Zeltinger Story – Chronik einer Jagd« vor. (ddp/jW)

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