Aus: Ausgabe vom 01.06.2010, Seite 6 / Ausland
Kein Stopp des Ölaustritts
Venice. Die US-amerikanischen Streitkräfte beanspruchen im
Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko keine
Führungsrolle. Die Ölindustrie sei technisch viel besser
ausgerüstet als das Militär, sagte Generalstabschef
Admiral Mike Mullen am Montag dem Sender ABC. »Die beste
Technik hat in dieser Hinsicht die Ölindustrie«, sagte
er. Sollte das Militär im Kampf gegen das Ölleck das
Kommando übernehmen, müsse der Befehl dazu von
Präsident Barack Obama kommen. Der Ölkonzern BP gab nach
dem Scheitern der sogenannten Top-Kill-Operation die Hoffnung auf,
die gigantische Ölpest im Golf von Mexiko kurzfristig stoppen
zu können. BP-Manager Bob Dudley räumte im US-Fernsehen
ein, daß auch die nun geplante Abdichtung der vor sechs
Wochen bei einer Explosion beschädigten Steigleitung den
Ölaustritt höchstens vermindern, nicht aber stoppen
könne. Ein endgültiger Stopp sei erst mit dem
Abschluß von Ersatzbohrungen Ende August zu erwarten. Der
BP-Vorstandsvorsitzende Tony Hayward wies unterdessen Angaben von
Wissenschaftlern zurück, riesige Ölschwaden aus dem Leck
trieben unter Wasser im Golf von Mexiko. Von BP entnommene Proben
hätten dafür keine Beweise erbracht, sagte Hayward am
Sonntag. Das Öl treibe an der Oberfläche.
(apn/jW)
(apn/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Reinhold Schramm: Kuba besorgt über Ölpest. Mehr als 2 Milliarden Liter Rohöl im Golf von Mexiko. Bereits bis zum 20. Mai strömten mehr als 12 Millionen Barrel Rohöl in den Golf von Mexiko. Aktuell bereits mehr als 2 Milliarden Liter Rohöl. Der Rohöl-Teppich im Golf von Mexiko, mehr als 300 x 280 ...
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