Aus: Ausgabe vom 04.06.2010, Seite 12 / Feuilleton
Maus einfrieren
Ein Mäusekopf im Tiefkühlgemüse stellt deshalb keine
große Gefahr für die Verbraucher dar, weil er selbst
tiefgefroren ist – mit diesem Argument hat ein belgischer
Branchenverband die Aufregung um den Fund eines Mäusekopfes in
einer Packung belgischen Tiefkühlgemüses in Finnland zu
dämpfen versucht. Es sei »technisch
unmöglich«, solche ungewollten Zutaten immer zu
vermeiden, sagte Romain Cools vom Belgischen Verband der Frucht-
und Gemüseverarbeiter. Man sollte aber berücksichtigen,
daß ein tiefgefrorener Mäusekopf nicht
»vergammeln« könnte. Der Fall war durch das
EU-Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF)
bekannt geworden. Ein Verbraucher in Finnland hatte den Fund Ende
Mai gemeldet. Im September 2008 waren tote Mäuse in Packungen
tiefgefrorener Bohnen in Malta gefunden worden, die ebenfalls aus
Belgien stammten. Beide Male wurden die Produkte vom Markt
genommen. Außer dem Mäusekopf meldete das RASFF in den
vergangenen Tagen unter anderem den Fund »toter Insekten und
Insektenexkremente« in getrockneten irakischen Datteln sowie
von Würmern in chinesischen Champignons, beide Male in Polen.
In Frankreich wurden zudem »Glasstücke« in
Fertigkaffee entdeckt. (AFP/jW)
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