Aus: Ausgabe vom 05.06.2010, Seite 4 / Inland
Rösler verzichtet auf Kopfpauschale
Berlin. Die Einführung einer Kopfpauschale zur Finanzierung
des Gesundheitswesens ist vorläufig vom Tisch. Das
erklärte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP)
am Freitag in Berlin nach einer Beratung mit den Parteivorsitzenden
der Koalitionsparteien. Rösler erneuerte seinen Vorschlag,
stattdessen zunächst höhere Zusatzbeiträge für
Versicherte in Höhe von 15 bis 20 Euro zu erheben. Für
Geringverdiener sollen diese Beiträge aus Steuermitteln
finanziert werden. Rösler taxierte die Mehreinnahmen auf bis
zu sieben Milliarden Euro. Die CSU schlägt dagegen vor, zur
Finanzierung der steigenden Gesundheitskosten die Praxisgebühr
auszuweiten. Der CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer habe
bei internen Beratungen der Koalition am Donnerstag vorgeschlagen,
daß gesetzlich Versicherte die Gebühr künftig bei
jedem Arztbesuch zahlen müssen, berichtete die Bild-Zeitung in
ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer.
Bislang sind in der Regel zehn Euro einmal pro Quartal fällig,
unabhängig von der Zahl der Arztbesuche. Zugleich sprach sich
die CSU demnach für eine Nullrunde bei den Ärzten aus.
Beide Vorschläge sollten helfen, 2011 Einsparungen von vier
Milliarden Euro bei den Krankenkassen zu realisieren, hieß es
weiter.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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