Aus: Ausgabe vom 11.06.2010, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Kritik am Siegel für Biokraftstoffe
Brüssel. Die EU-Kommission hat am Donnerstag ein
Gütesiegel für Biokraftstoffe eingeführt. Es soll
garantieren, daß die alternativen Kraftstoffe auch wirklich
zum Klimaschutz beitragen. »Wir haben jetzt weltweit die
strengsten Kriterien«, brüstete sich Energiekommissar
Günther Oettinger bei der Vorstellung des Logos in
Brüssel. Umweltschützer wollen das nicht glauben. Sie
werfen der Kommission vor, nicht zu verhindern, daß Weideland
künftig zur Produktion von Benzin und Diesel verwendet
wird.
Solange die Kommission das Problem der indirekten Landnutzung nicht angehe, seien alle Nachhaltigkeitslogos irreführend und kontraproduktiv, sagte Nusa Urbancic von der Organisation Transport & Environment. Bei der indirekten Landnutzung werden Tropenwälder zunächst gerodet, um Weideland für Rinder zu schaffen. Nach einer Übergangszeit werden die Flächen dann aber doch zum Sojaanbau für die Kraftstoffproduktion genutzt. (apn/jW)
Solange die Kommission das Problem der indirekten Landnutzung nicht angehe, seien alle Nachhaltigkeitslogos irreführend und kontraproduktiv, sagte Nusa Urbancic von der Organisation Transport & Environment. Bei der indirekten Landnutzung werden Tropenwälder zunächst gerodet, um Weideland für Rinder zu schaffen. Nach einer Übergangszeit werden die Flächen dann aber doch zum Sojaanbau für die Kraftstoffproduktion genutzt. (apn/jW)
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