Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 14.06.2010, Seite 12 / Feuilleton

Der frühe Vogel

In der Frankfurter Allgemeinen vom Samstag schrieb André Thiele schon mal über die für 2012 bei Eulenspiegel angekündigten Bände »Der junge Hacks«. Der Text enthielt den Hinweis, daß Hacks bis 1955 in einer westdeutschen Lieder-»Manufaktur« beschäftigt war, bei der »Dichter und Komponisten« wie Georg Buschor (»Schuld war nur der Bossa Nova«) für »Kabarett und Rundfunk« arbeiteten. In dieser Tradition habe Hacks nach seiner Umsiedlung »eines der größten Schurkenstücke der deutsch-deutschen Theatergeschichte geschrieben: 1959 erfand Hacks einen irischen Dichter und angeblichen Nationalökonomen mit Namen Saul O’Hara. Dessen Komödie ›Heiraten ist immer ein Risiko‹ wurde einer der größten Erfolge auf deutschen Boulevardbühnen, namhaft verfilmt«. Mit der Pseudonymisierung habe der sozialistische Klassiker »die erheblichen Devisenbeträge, die das Stück einbrachte, am wachsamen Fiskus der DDR vorbei« bekommen wollen. Unter Vorankündigung standen »mit freundlicher Genehmigung des Eulenspiegel Verlages« drei unveröffentlichte Gedichte. »Flüchtlingslied« heißt eines. »Denk ich der Heimat, die ich ließ,/ O welche Pein! Und doch so süß;/ Es ist sentimentaler/ Als Bücher von Courths-Mahler«, lautet die erste von fünf Strophen. Die letzte geht so: »Wenn mancher Platz auch reicher wär/ Die Heimatstadt bleibt singulär:/ Bedenkt! in ihren Toren/ Bin ich! ich selbst! Geboren.«

(jW)

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