Aus: Ausgabe vom 19.06.2010, Seite 12 / Feuilleton
»Dear Friend Hitler«
Ein farbenprächtiges Bollywood-Epos mit dem Titel »Dear
Friend Hitler« über den GröFaZ samt »seiner
Unsicherheiten, seines Charismas, seiner Paranoia und seines
Genies« (Mitteilung der Produktionsfirma) wird
glücklicherweise trotz Finanzierung nicht gedreht. Nach
Protesten der jüdischen Gemeinde Indiens, die 5000 Mitglieder
hat, zog der Hauptdarsteller seine Zusage zurück. »Wer
immer diesen Film dreht, ist dumm, wenn er nicht gar finstere
Beweggründe hat«, sagte Jonathan Solomon, Vorsitzender
der Indian Jewish Federation. Der Hitler-Darsteller erklärte
daraufhin nun laut Spiegel online: »Angesichts des Unwillens,
die der Film auch unter meinen Fans ausgelöst hat, möchte
ich mich von dem Projekt zurückziehen.« Was die Nazis
angeht, ist manch Inder mit finsterer Dummheit geschlagen. 2006 war
es in Mumbai zu Protesten gekommen, als sich ein Restaurant
»Hitler’s Cross« nannte. Mittlerweile heißt
es Cross Café. Ein Jahr später brachte ein Bettenhaus
in der indischen Metropole eine Tagesdecke mit dem Namen
»Nazi« auf den Markt . Der Werbeprospekt zeigte
Hakenkreuze. (jW)
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