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Aus: Ausgabe vom 07.07.2010, Seite 13 / Antifaschismus

Neonazitruppe löst sich angeblich auf

Potsdam. Nach der angeblichen Selbstauflösung der rechtsextremen »Kameradschaft Märkisch Oder Barnim« (KMOB) am Wochenende will das Brandenburger Innenministerium die Aktivisten weiter beobachten. »Für uns besteht kein Anlaß zur Entwarnung», sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag. Die KMOB hatte am Samstag auf ihrer Internetseite die Auflösung bekanntgegeben. Am Freitag hatten 130 Polizeibeamte 23 Wohnungen, Garagen und Wirtschaftsgebäude von Mitgliedern der KMOB in Ostbrandenburg und Berlin durchsucht. Laut Polizei wurden dabei über 1400 Datenträger sowie umfangreiches Propagandamaterial wie NPD-Plakate und T-Shirts mit rechtsextremistischen Aufschriften sichergestellt. Linke-Expertin Bettina Fortunato bezeichnete die Selbstauflösung als »logische Entscheidung der Nazis auf den anhaltend hohen Druck durch die Gesellschaft und die Polizei«. Dies zeige, daß gesellschaftlicher Widerstand gegen rechtsextreme Bestrebungen erfolgreich sei, sagte Fortunato. Die KMOB hatte in den vergangenen Wochen mehrere Aufmärsche in den Kreisen Märkisch-Oderland und Barnim veranstaltet. Dabei hatten sich jeweils Hunderte Menschen den Rechtsextremisten in den Weg gestellt und teilweise mit Sitzblockade den Aufmarsch verhindert. Laut Tagesspiegel (Dienstagausgabe) vermutet der Brandenburger Verfassungsschutz, daß die Truppe ihre Aktionen unter anderem Namen fortsetzen wird. (ddp/jW)

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