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Aus: Ausgabe vom 09.07.2010, Seite 3 / Schwerpunkt

Protestaktionen: IKEA, H&M, Rheinmetall

»IKEA ist für alle Leute da, egal in welchem Land IKEA aktiv ist«, antwortete kürzlich der Pressesprecher des Konzerns auf ein Schreiben der schwedischen Solidaritätsgesellschaft mit Palästina. Die hatte das Einrichtungshaus darauf aufmerksam gemacht, daß es ihre Möbel nicht nur in illegale israelische Siedlungen auf besetztem palästinensischen Boden liefert, sondern daß in IKEA-Geschäften in Israel eine Karte ausliegt, auf der die Westbank, Gaza und Ostjerusalem sowie die besetzten Golan-Höhen als Teile von Israel dargestellt werden. »Alle Kunden sind willkommen in den IKEA-Geschäften in Israel«, so der Pressesprecher weiter, man unterscheide nicht nach Religion, Rasse oder anderen Merkmalen, »alle sollen ihre IKEA-Möbel bekommen«. Palästinenser aus der Westbank, geschweige denn aus Gaza dürfen allerdings Israel gar nicht oder nur mit Schwierigkeiten betreten. IKEA solle daher die Lieferung von Möbeln in die illegalen Siedlungen einstellen, forderten die schwedischen Aktivisten, sonst mißachte die Firma sowohl das Völkerrecht, als auch die Richtlinien des schwedischen Außenministeriums und mache sich zum Komplizen der israelischen Besatzung.

Ob IKEA, Migros oder H&M – immer mehr internationale Unternehmen werden von Aktivisten der BDS-Kampagne wegen ihres Engagements in Israel öffentlich unter Druck gesetzt. Umgekehrt sind es israelische Produkte wie Jaffa-Orangen oder Soda Club, auf die in Läden und Kaufhäusern aufmerksam gemacht wird und die an ihrem Barcode erkennbar sind, der mit »729« beginnt.

Zum fünften Jahrestag der Boykottkampagne protestiert die Berliner BDS-Gruppe gegen die deutsch-israelische militärische Zusammenarbeit bei den Heron-1-Drohnen (made in Israel), die die Bundeswehr in Afghanistan einsetzen will. Im Gaza-Krieg »Gegossenes Blei« 2008/2009 wurden diese Drohnen getestet. Menschenrechtsorganisationen schätzen, daß allein dabei 87 Zivilisten getötet wurden. (kl)

Treffpunkt: Freitag, 9. Juli, 14.00 Uhr, vor der Berliner Niederlassung der Rheinmetall AG, Voßstrasse 22, 10117 Berlin (Nähe Potsdamer Platz)

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