Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 13.07.2010, Seite 3 / Schwerpunkt

Untersuchung: »Fehler« bei Sturm auf Gaza-Flotte

Die israelische Armee hat in ihrer internen Untersuchung des Angriffs auf die Hilfsflotte für den Gazastreifen Ende Mai Medienberichten zufolge schwere »Fehler« eingeräumt. Bei der Vorbereitung und Ausführung der Aktion seien »auf allen Kommando-ebenen« Fehler unterlaufen, zitierte die Zeitung Jediot Ahronot am Montag aus dem 150seitigen Abschlußbericht. So habe die Marine die Gefahr unterschätzt, daß die Soldaten bei der Kaperung der Schiffe auf Widerstand treffen könnten, und zu wenige Soldaten eingesetzt. Bei dem Angriff auf die Flotte mit Hilfslieferungen für die Palästinenser im abgeriegelten Gazastreifen am 31. Mai waren neun türkische Staatsbürger erschossen worden. Der völkerrechtswidrige Angriff war international scharf verurteilt worden.

Die Linken-Politikerin Petra Pau kritisiert nicht den tödlichen israelischen Sturmangriff, sondern die Teilnahme ihrer Parteikolleginnen Annette Groth und Inge Höger an der Free-Gaza-Flotte. Laut Focus hat Pau in einem Brief an die Jüdische Gemeinde Bremen geschrieben, zu dem Bündnis habe mindestens eine türkische Organisation gehört, »die in einem pro-faschistischem Ruch steht«. Judenhaß sei Folge der Aktion. »In Internet-Blogs feiert der Antisemitismus sprunghaft Urständ«, so Pau. Das Magazin merkt an, einige Teilnehmer gehörten der türkischen Partei der Großen Einheit (BBP) an, die vom Berliner Verfassungsschutz als extrem nationalistisch eingestuft werde. Pau: »Damit dürfen sich Linke nicht gemein machen und schon gar nicht – im Wortsinne – in einem Boot sitzen.« Die Vizepräsidentin des Bundestages hat hingegen keine Probleme, durch die Unterstützung der Kampagne »Stop the bomb« in einem Boot zu sitzen mit extrem nationalistischen Israelis und erklärten Befürwortern eines Atombombenangriffs auf Iran.


(rg)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Axel Hildebrandt, Berlin: Super-Mix Typisch, wieder einmal wurde gemixt, was ins linke Feindbild passt und weggelassen, was dabei stören könnte. Zum Beispiel die glasklare Kritik von Petra Pau an der Gaza-Blockade Israels und ihre ebens...

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