Aus: Ausgabe vom 13.07.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Untersuchung: »Fehler« bei Sturm auf Gaza-Flotte
Die israelische Armee hat in ihrer internen Untersuchung des
Angriffs auf die Hilfsflotte für den Gazastreifen Ende Mai
Medienberichten zufolge schwere »Fehler«
eingeräumt. Bei der Vorbereitung und Ausführung der
Aktion seien »auf allen Kommando-ebenen« Fehler
unterlaufen, zitierte die Zeitung Jediot Ahronot am Montag aus dem
150seitigen Abschlußbericht. So habe die Marine die Gefahr
unterschätzt, daß die Soldaten bei der Kaperung der
Schiffe auf Widerstand treffen könnten, und zu wenige Soldaten
eingesetzt. Bei dem Angriff auf die Flotte mit Hilfslieferungen
für die Palästinenser im abgeriegelten Gazastreifen am
31. Mai waren neun türkische Staatsbürger erschossen
worden. Der völkerrechtswidrige Angriff war international
scharf verurteilt worden.
Die Linken-Politikerin Petra Pau kritisiert nicht den tödlichen israelischen Sturmangriff, sondern die Teilnahme ihrer Parteikolleginnen Annette Groth und Inge Höger an der Free-Gaza-Flotte. Laut Focus hat Pau in einem Brief an die Jüdische Gemeinde Bremen geschrieben, zu dem Bündnis habe mindestens eine türkische Organisation gehört, »die in einem pro-faschistischem Ruch steht«. Judenhaß sei Folge der Aktion. »In Internet-Blogs feiert der Antisemitismus sprunghaft Urständ«, so Pau. Das Magazin merkt an, einige Teilnehmer gehörten der türkischen Partei der Großen Einheit (BBP) an, die vom Berliner Verfassungsschutz als extrem nationalistisch eingestuft werde. Pau: »Damit dürfen sich Linke nicht gemein machen und schon gar nicht – im Wortsinne – in einem Boot sitzen.« Die Vizepräsidentin des Bundestages hat hingegen keine Probleme, durch die Unterstützung der Kampagne »Stop the bomb« in einem Boot zu sitzen mit extrem nationalistischen Israelis und erklärten Befürwortern eines Atombombenangriffs auf Iran.
(rg)
Die Linken-Politikerin Petra Pau kritisiert nicht den tödlichen israelischen Sturmangriff, sondern die Teilnahme ihrer Parteikolleginnen Annette Groth und Inge Höger an der Free-Gaza-Flotte. Laut Focus hat Pau in einem Brief an die Jüdische Gemeinde Bremen geschrieben, zu dem Bündnis habe mindestens eine türkische Organisation gehört, »die in einem pro-faschistischem Ruch steht«. Judenhaß sei Folge der Aktion. »In Internet-Blogs feiert der Antisemitismus sprunghaft Urständ«, so Pau. Das Magazin merkt an, einige Teilnehmer gehörten der türkischen Partei der Großen Einheit (BBP) an, die vom Berliner Verfassungsschutz als extrem nationalistisch eingestuft werde. Pau: »Damit dürfen sich Linke nicht gemein machen und schon gar nicht – im Wortsinne – in einem Boot sitzen.« Die Vizepräsidentin des Bundestages hat hingegen keine Probleme, durch die Unterstützung der Kampagne »Stop the bomb« in einem Boot zu sitzen mit extrem nationalistischen Israelis und erklärten Befürwortern eines Atombombenangriffs auf Iran.
(rg)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Axel Hildebrandt, Berlin: Super-Mix Typisch, wieder einmal wurde gemixt, was ins linke Feindbild passt und weggelassen, was dabei stören könnte. Zum Beispiel die glasklare Kritik von Petra Pau an der Gaza-Blockade Israels und ihre ebens...
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