Berufungsprozeß gegen Rassisten
Magdeburg. Am kommenden Montag findet in Magdeburg der
Berufungsprozeß gegen einen Neonazi statt, der im Januar 2008
aus einer Gruppe von etwa zehn Rechten heraus einen 29jährigen
Mann aus der Elfenbeinküste attackiert und verletzt hatte. Das
teilte die »Mobile Opferberatung« am Dienstag mit. Die
Initiative kritisierte das erstinstanzliches Verfahren als
»beispiellose Verharmlosung rassistischer Gewalt« durch
Staatsanwaltschaft und Gericht. Der Angeklagte war Ende November
2009 vom Amtsgericht Magdeburg wegen einfacher
Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen
verurteilt worden. »Das Gericht hätte die rassistische
Tatmotivation strafschärfend berücksichtigen
müssen«, monierte der Anwalt des Betroffenen, Alain
Mundt.So hätten die Richter ignoriert, daß sich der
Beschuldigte vor Gericht als »Nationalsozialist«
bezeichnet hatte. Der Nebenklagevertreter legte gegen das Urteil
Berufung ein. Verhandlungsbeginn am Montag ist um 13Uhr im Saal A12
des Landgerichts Magdeburg. (jW)
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