Aus: Ausgabe vom 22.07.2010, Seite 4 / Inland
Bayern: Flüchtlinge als Frachtgut
München. Die Regierung von Niederbayern will 80
Flüchtlinge in einer Eilaktion von Landshut in das weit
abgelegenene Dorf Schöllnstein im Bayerischen Wald verlegen.
Das teilten der Bayerische Flüchtlingsrat und die Initiative
»Karawane München« am Mittwoch mit. Bereits am
heutigen Donnerstag sollen demnach die Menschen in das
100-Einwohner-Dorf, etwa 30 Kilometer von Deggendorf entfernt,
gebracht werden. Die Bewohner hätten Widerstand gegen die
Pläne angekündigt, so die Menschenrechtsorganisationen.
Die Holzbaracken müßten umgehend geräumt werden, da
eine Untersuchung des Bauamts ein historisches Kellergewölbe
zu Tage gefördert habe und das Lager deshalb
einsturzgefährdet sei. Laut Flüchtlingsrat ist das
Gewölbe aber seit Jahren bekannt. Anwohner hätten bereits
beim Bau des Lagers die Wahl des Standorts kritisiert. Die
Behörden würden mit der Aktion keine Rücksicht auf
die Flüchtlinge nahmen, kritisieren dieVereine.
»Arbeitsplätze zählen ebensowenig wie die sozialen
Beziehungen der Flüchtlinge, die sehr gute Beratung durch das
Haus International oder die Traumabehandlung bei der
Außenstelle von Refugio München in Landshut«,
heißt es in der Erklärung. (jW)
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