Aus: Ausgabe vom 22.07.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Säbelrasseln im Gelben Meer
In seiner Auseinandersetzung mit Peking wegen Nordkorea erhöht
Washington offensichtlich seinen Einsatz. Dazu gehört auch der
ungewöhnliche gemeinsame Besuch des US-Verteidigungsministers
Robert Gates und seine Kollegin, US-Außenministerin Hillary
Clinton, am Mittwoch in der demilitarisierten Zone, welche die
beiden Koreas trennt. Zuvor hatte das Pentagon am Montag
bekanntgegeben, daß es mit der »George
Washington« einen seiner größten
Flugzeugträger nach Südkorea geschickt hat. Er wird dort
an dem bevorstehenden, amerikanisch-südkoreanischen
Flottenmanöver im Gelben Meer teilnehmen. Der atomgetriebene
Träger, der von drei weiteren US-Kriegsschiffen begleitet
wird, soll wegen seiner gigantischen Dimensionen das
nordkoreanische Militär besonders beeindrucken, heißt es
in US-Medien
Hillary Clinton hat inzwischen nach Gesprächen mit Vertretern der rechtskonservativen südkoreanischen Regierung in Seoul noch schärfere Sanktionen gegen Nordkorea angekündigt. Der Vowand lautet, man wolle die Weitergabe von Massenvernichtungswaffen durch das Land verhindern. Wie bereits während der Sanktionen gegen Irak, die von 1991 bis 2003 laut UN-Berichten etwa 1,5 Millionen Menschenleben gekostet haben, erklärte Clinton auch diesmal, daß sich die Schritte nicht gegen die Bevölkerung richteten, sondern nur gegen die »provokative Politik der Regierung«. Die übliche Ankündigung, daß auch die (nicht existierenden) Auslands-Konten der nordkoreanischen Führung eingefroren würden, ist nicht von praktischer Bedeutung, sondern lediglich ein Element der psychologischen Kriegführung, um der nordkoreanischen Regierung Korruption zu unterstellen.
Wie früher in der BRD, so sind die US-Soldaten heute in Südkorea stationiert, um angeblich die kommunistische Seite von einem Angriff abzuschrecken. Während die USA die militärischen und politischen Spannungen eskalieren, drohten Gates und Clinton nun Nordkorea bei Angriffen auf Südkorea mit »ernsthaften Konsequenzen«. Wie leicht solche »Attacken« als Anlaß für einen Aggressionskrieg fabriziert werden können, haben die USA 1964 im vietnamesischen Golf von Tonking gezeigt.
(rwr)
Hillary Clinton hat inzwischen nach Gesprächen mit Vertretern der rechtskonservativen südkoreanischen Regierung in Seoul noch schärfere Sanktionen gegen Nordkorea angekündigt. Der Vowand lautet, man wolle die Weitergabe von Massenvernichtungswaffen durch das Land verhindern. Wie bereits während der Sanktionen gegen Irak, die von 1991 bis 2003 laut UN-Berichten etwa 1,5 Millionen Menschenleben gekostet haben, erklärte Clinton auch diesmal, daß sich die Schritte nicht gegen die Bevölkerung richteten, sondern nur gegen die »provokative Politik der Regierung«. Die übliche Ankündigung, daß auch die (nicht existierenden) Auslands-Konten der nordkoreanischen Führung eingefroren würden, ist nicht von praktischer Bedeutung, sondern lediglich ein Element der psychologischen Kriegführung, um der nordkoreanischen Regierung Korruption zu unterstellen.
Wie früher in der BRD, so sind die US-Soldaten heute in Südkorea stationiert, um angeblich die kommunistische Seite von einem Angriff abzuschrecken. Während die USA die militärischen und politischen Spannungen eskalieren, drohten Gates und Clinton nun Nordkorea bei Angriffen auf Südkorea mit »ernsthaften Konsequenzen«. Wie leicht solche »Attacken« als Anlaß für einen Aggressionskrieg fabriziert werden können, haben die USA 1964 im vietnamesischen Golf von Tonking gezeigt.
(rwr)
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