Aus: Ausgabe vom 29.07.2010, Seite 12 / Feuilleton
Vatikan: »eher bescheiden«
In einer Jesuitenkirche in Rom prüften ausgewählte
Kunsthistoriker am Dienstag ein Gemälde, das in der
Vatikan-Zeitung L’Osservatore Romano kürzlich als
bislang unbekanntes Werk des berühmten Barockkünstlers
Caravaggio ausgewiesen worden war. Am Montag hatte die Zeitung sich
korrigiert. Der Leiter der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci,
erklärte in der Berichtigung, die Qualität des in der
Sakristei der Jesuitenkirche entdeckten Gemäldes sei
»eher bescheiden«. Es sehe keinesfalls nach einem
Caravaggio aus. Dem schlossen sich die geladenen Experten am
Dienstag ausnahmslos an. Möglicherweise handle es sich um ein
Gemälde eines oder mehrerer Schüler des im Jahr 1610
unter mysteriösen Umständen gestorbenen Meisters, war der
Tenor. Ab September soll das Bild genaueren Analysen unterzogen und
u. a. geröntgt werden. Es mißt 183 mal 130 Zentimeter
und zeigt den Heiligen Laurentius, der von seinen drei Henkern
aufgespießt und verbrannt wird. »Das Martyrium des
Heiligen Laurentius« ist sein Titel. Der Jesuitenorden, in
dessen Besitz es sich befindet, wird es der Öffentlichkeit
vorenthalten. (apn/jW)
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