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Aus: Ausgabe vom 30.07.2010, Seite 4 / Inland

Hackerangriff: Ermittlungen gefordert

Weimar. Einen Tag nach dem Hackerangriff von Neonazis haben die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora weite Teile ihres Internetportals wieder hergestellt. »Wir sind mit vielen Mitarbeitern dabei, die Schäden so schnell wie möglich zu beheben«, sagte eine Sprecherin der Gedenkstätten-Stiftung am Donnerstag auf ddp-Anfrage. Wann alles wieder komplett hergestellt sein wird, sei aber noch nicht absehbar.

Neofaschisten hatten sich am Mittwoch Zugang zum Server der Gedenkstätten verschafft und die Onlineauftritte auf Seiten von Holocaustleugnern umgeleitet. Zudem wurden mehrere Fotos und Texte gelöscht, darunter die Onlineausgabe des Totenbuchs, das die Namen von rund 38000 Opfern des Naziregimes umfaßt.


Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, forderte die Behörden auf, »nicht wegen eines einfachen Internetdeliktes zu ermitteln, sondern wegen Volksverhetzung.« Die Entfernung des Totenbuches von der Home­page der Gedenkstätte Buchenwald ist politisch nicht anders zu bewerten als die Leugnung des faschistischen Völkermordes, so Jelp­ke. (ddp/jW)