Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 31.07.2010, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 31. Woche

1825, 6. August: Die Provinz Alto Perú trennt sich nach der Unabhängigkeit von Spanien sowie aus einer kurzdauernden Union mit Peru und erklärt sich unter dem Namen »Bolivien« für selbständig. Seit 1810 hatten die bürgerlichen revolutionären Kräfte gegen das spanische Kolonialsystem in Lateinamerika erfolgreich gekämpft. Ihr stärkster Kopf ist Simón Bolívar, der zum ersten Präsident des Landes ernannt wird und dessen Namen die frühere peruanische Provinz nun trägt.

1900, 4. August: Eine zirka 20000 Mann starke Interventionsarmee von acht imperialistischen Staaten unter Führung des deutschen Generals Alfred von Waldersee dringt von der nordchinesischen Stadt Tianjin aus nach Peking vor, das am 14.8. eingenommen wird. Anlaß ist der Aufstand der Yihetuan (»In Rechtschaffenheit vereinigte Milizen«), der sogenannten Boxer. Peking wird drei Tage lang von den imperialistischen Truppen geplündert. Von dort aus werden »Strafexpeditionen« gegen die Aufständischen unternommen, gegen die wie auch gegen die Zivilbevölkerung mit ungeheurer Grausamkeit vorgegangen wird. Chinas Kaiserin Cixi gibt ihrerseits ebenfalls den Befehl zur Unterdrückung des Aufstands.

1920, 5. August: Der Reichstag verabschiedet das »Entwaffnungsgesetz«. Sämtliche Militärwaffen in zivilem Besitz müssen abgeliefert werden. Bis Ende des Jahres werden 932 Geschütze, Minen- und Flammenwerfer, 1 680 Maschinengewehre, über 18000 Maschinenpistolen, mehr als 78000 Revolver und Pistolen, gut 85000 Handgranaten, 46 Millionen Schuß Handfeuermunition sowie 2,2 Millionen Gewehre eingezogen. Damit wird eine Verpflichtung aus Artikel 177 des Versailler Vertrags erfüllt.


1945, 6. August: Die USA werfen über Hiroshima und am 9.8. über Nagasaki Atombomben ab. Eine militärische Notwendigkeit dafür besteht nicht, da der Krieg gegen Japan von chinesischer und russischer Seite faktisch gewonnen ist – Japan hatte bereits am 13.7. über Moskau Bereitschaft zu Friedensverhandlungen signalisiert, allerdings ohne totale Kapitulation. Es geht den USA um eine Demonstration der militärischen Überlegenheit mit Wirkung für das internationale Kräfteverhältnis nach dem Zweiten Weltkrieg und als Signal ihres Anspruchs auf die Führung der Welt. Vor allem ist es aber an die Adresse der Sowjetunion gerichtet.

1950, 5. August: Die »Charta der deutschen Heimatvertriebenen« wird von den Landsmannschaften verabschiedet und einen Tag später auf einer Großveranstaltung in Stuttgart-Bad Cannstatt verkündet. Die revanchistischen Kräfte formulieren darin ein Recht auf Heimat »als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit«, denn »Gott hat die Menschen in ihre Heimat hineingestellt«.

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Reza Nafeei: "Anno 31.Woche" ist eine super Idee liebe Freunde bitte schreibt mehr über die Geschichte des Kolonialismus. Die junge Generation von heute hat das Recht die Wahrheit über die Ursprung und inhumane Entstehungsgeschichte des Kapita...

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