Aus: Ausgabe vom 03.08.2010, Seite 12 / Feuilleton
Facebook-Knigge
Der Deutsche Knigge-Rat hat am Montag in Bonn einen
Zwölf-Punkte-Kodex für das Verhalten in
Internet-Netzwerken präsentiert. In vorgeblich sozialen
Portalen wie Facebook gehe das Gespür für reale
Beziehungsgeflechte verloren, meinte Benimm-Experte Rainer
Wälde. Wenn sich alle als Freunde bezeichnen
müßten, würde die Vielschichtigkeit menschlicher
Umgangsformen mißachtet. Der Rat empfiehlt, Privates und
Berufliches nicht zu vermischen und keine allzu vertraulichen
Informationen preiszugeben. Plumpe Vertraulichkeiten oder fiktive
Identitäten seien ebenfalls tabu. »Wer vorgibt, jemand
zu sein, der er gar nicht ist, wird in der Realität schnell
entlarvt«, sagte Wälde. »Seine
Glaubwürdigkeit ist dahin.« Zudem sollte immer Zeit
für eine korrekte Anrede und einen höflichen
Abschiedsgruß sein. Extrem viele Kontakte sind laut
Wälde »kein Zeichen von Qualität, sondern eher
für Oberflächlichkeit und Geltungssucht«. (AFP/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Vorschlag
vom 03.08.2010 -
Nachschlag: Adressennutzer
vom 03.08.2010 -
Spurensicherung
vom 03.08.2010 -
Gewitter auf hoher See
vom 03.08.2010 -
Der Körper der Literatur
vom 03.08.2010 -
Verweigerung der Wirklichkeit
vom 03.08.2010