Aus: Ausgabe vom 05.08.2010, Seite 13 / Feuilleton
Ringelnatz zum 127.
Morgen abend liest Wiglaf Droste im sächsischen Wurzen seine
Lieblingsgedichte und -geschichten des Dichters Joachim Ringelnatz
sowie eigene Texte. »Die reinste Liebe wird vergossen im
Vorbei« ist der Titel der Lesung, die am Vorabend des 127.
Geburtstags von Ringelnatz um 18.30 Uhr im Ringelnatz-Museum
beginnt. Der Dichter wurde am 7. August 1883 in Wurzen geboren,
wuchs in Leipzig-Gohlis auf und gilt vielen bis heute immer noch
als vor allem niedlicher, kabarettistisch-kleinkünstlerischer
Autor. Kollegen wie Kurt Tucholsky, Alfred Kerr, Erich
Kästner, Robert Gernhardt, Peter Rühmkorf, Otto Sander
und Harry Rowohlt wußten und wissen es besser: Ringelnatz hat
sich einem Platz im Olymp erdichtet; seine Weisheit, seine Tiefe,
sein Humor, seine lustige Albernheit, seine Härte und
Schärfe verbinden sich zu einem ganz eigenen unverkennbaren
Ton. Droste, Ringelnatz-Verehrer seit seinem 15. Lebensjahr,
würdigt den Poeten in einer Eloge, liest Gedichte und
Geschichten, die dem flüchtigen Anthologienleser kaum bekannt
sein dürften und über die berühmten Turngedichte und
Balladen des Kuttel Daddeldu weit hinausweisen. Im zweiten Teil
liest Droste eigene Geschichten und Gedichte – darunter ganz
sicher dieses:
»Aus tosendem weißem Meer rett ich/ Dich, meine schöne Gabi.//Doch was nimmst du ängstlich, ja panisch/So grüne Farbe jetzt an?// O Gabi! Sake: Wasabi/ Dir denn nur angetan?« (jW)
»Aus tosendem weißem Meer rett ich/ Dich, meine schöne Gabi.//Doch was nimmst du ängstlich, ja panisch/So grüne Farbe jetzt an?// O Gabi! Sake: Wasabi/ Dir denn nur angetan?« (jW)
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