Aus: Ausgabe vom 10.08.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Angriff auf Free-Gaza-Flotte verteidigt
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Montag vor
der Kommission seines Landes zur Untersuchung des Sturmangriffs auf
die Free-Gaza-Hilfsflotte ausgesagt. Dabei verteidigte er das
Vorgehen der israelischen Streitkräfte. Am 31. Mai hatte ein
israelisches Kommando die Schiffe eines Hilfskonvois geentert, der
die Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen versuchte. Dabei
wurden neun türkische Aktivisten getötet. Netanjahu
deutete vor der Untersuchungskommission an, daß die
Türkei den Konflikt mit Israel gesucht haben könnte.
Israel habe versucht, Ankara dazu zu bewegen, die Abreise der
Hilfsflotte zu unterbinden. Doch als der Termin
nähergerückt sei, sei deutlich geworden, daß die
diplomatischen Bemühungen keinen Erfolg haben würden.
Offenbar habe die Türkei potentielle Zusammenstöße
zwischen den Aktivisten und Israel nicht als etwas betrachtet, das
seinen Interessen entgegenstehe, so Netanjahu. Die an dem Einsatz
beteiligten israelischen Soldaten hätten
»außergewöhnlichen Mut« unter Beweis
gestellt und in Selbstverteidigung gehandelt.
Netanjahu gab sich überzeugt davon, daß die – von seiner Regierung eingesetzte– Kommission zu dem Schluß kommt, daß die israelischen Streitkräfte im Einklang mit internationalem Recht gehandelt hätten.
Die fünfköpfige Kommission unter dem Vorsitz von Jaakov Tirkel hat keine juristischen Befugnisse, Entscheidungsträger zu bestrafen. Eine Militäruntersuchung des Überfalls kam zu dem Schluß, daß der militärische Geheimdienst es versäumt habe, gewaltsamen Widerstand an Bord des türkischen Schiffs vorherzusagen und die Truppen daher nicht darauf vorbereitet gewesen seien.
Eine Untersuchung der Militäraktion durch die Vereinten Nationen soll am heutigen Dienstag beginnen. Ihr hatte sich Israel lange Zeit widersetzt. Dem Gremium sollten der israelische Diplomat Joseph Ciechanover und der türkische Diplomat Özdem Sanberk angehören, teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Samstag mit. Geleitet wird es vom früheren neuseeländischen Ministerpräsidenten Geoffrey Palmer und dem scheidenden kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe. Das Gremium soll Mitte September einen ersten Zwischenbericht vorlegen.
Drei nach der Kommandoaktion im Mittelmeer von Israel beschlagnahmte Schiffe kehrten unterdessen in die Türkei zurück. Die »Mavi Marmara«, auf der die neun propalästinenesischen Aktivisten erschossen worden waren, sowie zwei weitere von Israel freigegebene Schiffe trafen am Samstag im Hafen von Iskenderun ein.
(apn/AFP/jW)
Netanjahu gab sich überzeugt davon, daß die – von seiner Regierung eingesetzte– Kommission zu dem Schluß kommt, daß die israelischen Streitkräfte im Einklang mit internationalem Recht gehandelt hätten.
Die fünfköpfige Kommission unter dem Vorsitz von Jaakov Tirkel hat keine juristischen Befugnisse, Entscheidungsträger zu bestrafen. Eine Militäruntersuchung des Überfalls kam zu dem Schluß, daß der militärische Geheimdienst es versäumt habe, gewaltsamen Widerstand an Bord des türkischen Schiffs vorherzusagen und die Truppen daher nicht darauf vorbereitet gewesen seien.
Eine Untersuchung der Militäraktion durch die Vereinten Nationen soll am heutigen Dienstag beginnen. Ihr hatte sich Israel lange Zeit widersetzt. Dem Gremium sollten der israelische Diplomat Joseph Ciechanover und der türkische Diplomat Özdem Sanberk angehören, teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Samstag mit. Geleitet wird es vom früheren neuseeländischen Ministerpräsidenten Geoffrey Palmer und dem scheidenden kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe. Das Gremium soll Mitte September einen ersten Zwischenbericht vorlegen.
Drei nach der Kommandoaktion im Mittelmeer von Israel beschlagnahmte Schiffe kehrten unterdessen in die Türkei zurück. Die »Mavi Marmara«, auf der die neun propalästinenesischen Aktivisten erschossen worden waren, sowie zwei weitere von Israel freigegebene Schiffe trafen am Samstag im Hafen von Iskenderun ein.
(apn/AFP/jW)
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