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Aus: Ausgabe vom 10.08.2010, Seite 6 / Ausland

Gedenken in Nagasaki: US-Botschaft sagt Teilnahme aus »Termingründen« ab

Nagasaki. Die japanische Stadt Nagasaki hat am Montag der mehr als 70000 Opfer des Atombombenabwurfes vor 65 Jahren gedacht. Um 11.02 Uhr Ortszeit, dem Zeitpunkt des US-Angriffs mit der Pluto­nium-Bombe »Fat Man« am 9. August 1945, verharrten die Teilnehmer der Zeremonie in einer Schweigeminute. An der Gedenkveranstaltung nahmen erstmals Repräsentanten der Atommächte Frankreich und Großbritannien teil. Der japanische Regierungschef Naoto Kan sagte, Japan habe eine »moralische Verantwortung«, für eine atomwaffenfreie Welt zu kämpfen. Der Bürgermeister von Nagasaki, Tomihisa Taue, rief die Nuklearmächte zur Abrüstung ihres Massenvernichtungspotentials auf. »Als von einer Atombombe getroffene Stadt unterstützen wir stark eine Konvention zum Verbot dieser Waffen«, sagte Taue.

Insgesamt schickten 32 Länder Vertreter nach Nagasaki. Botschafter John Roos, der am Freitag als erster Vertreter der USA an dem Gedenken in Hiroschima teilnahm, war nach Angaben der Botschaft aus »terminlichen Gründen« verhindert.


(AFP/apn/jW)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Thomas Klinger: Verbrechen schönreden Bei den meisten US-Amerikanern ist immer noch die Meinung verbreitet, wonach angeblich durch diese Bomben- abwürfe ein schnelles Kriegsende be- wirkt und somit Taausende zussätzl. Opfer verhinder...
  • Maik Schmurdy: Atombombenabwürfe der USA 1945 Ein Land, das in seiner eigenen Geschichte einst Atombomben auf Menschen abwarf, das ist »für solch eine Schandtat« selbst in tausend Jahren, weder Ehre noch Achtung wert. Denn »nichts« ist hinterhält...

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