Aus: Ausgabe vom 12.08.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Eine Sternschnuppe pro Minute
Am frühen Freitag morgen werden stündlich Dutzende
»Sternschnuppen« am freien Nachthimmel über
Deutschland aufleuchten. »Wer eine Minute Geduld hat, sieht
auf jeden Fall eine«, sagt Wilfried Tost vom Institut
für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft-
und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof. Grund sind die
Perseiden-Meteore, die vom Sternbild Perseus zu kommen scheinen. In
Wahrheit kreuzt die Erde jedes Jahr um diese Zeit eine Wolke
winziger Teilchen, die der Komet »Swift-Tuttle« auf
seiner elliptischen Bahn um unser Zentralgestirn
zurückgelassen hat. Trifft die Erde auf die kosmische
Staubspur dieses alle 130 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen
die oft nur stecknadelkopfgroßen Partikel mit rund 60
Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein und erzeugen in
einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern Sternschnuppen.
»Was wir als Meteor am Himmel sehen, sind aber nicht etwa die
Kometenstaubkörner selbst«, erläutert DLR-Mann
Tost. »Es ist die vor den Staubteilchen liegende Luft, die so
stark zusammengepreßt wird, daß sie über 3000 Grad
heiß wird und dadurch zu leuchten beginnt.« (AFP/jW)
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