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Aus: Ausgabe vom 12.08.2010, Seite 13 / Feuilleton

Hey, Ayatollah

Pink-Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters hat keine Probleme damit, daß der renitenteste Ohrwurm der Formation, »Another Brick in the Wall«, zur Protesthymne für iranische Jugendliche umgeschrieben wurde. Künstler würden von ihm ständig ermutigt, den Song zum Widerstand gegen Unterdrückung zu verwenden, erklärte Waters. Die aktuellste Adaption stammt von zwei iranischen Brüdern, Sänger der kanadischen Band Blurred Vision, die das als Lehrer- und Bildungsschelte gedachte Lied unter dem Titel »Hey, Ayatollah, leave those kids alone!« (»Hey, Ayatollah, laß diese Kinder in Ruhe«) darbieten. Waters ging nicht auf das Problem ein, daß Ayatollah doppelt soviele Silben wie teacher hat, erklärte statt dessen etwas weiter ausschweifend, er habe den Widerstand von Schulkindern in Südafrika unterstützt und den palästinensischer Kinder im Gazastreifen und im Westjordanland. Die kanadische Nachwuchsband spiele nun eine wichtige Rolle beim Widerstand gegen das Regime in Teheran. Mit der CovervVersion des aus dem Album »The Wall« stammenden Songs soll der Unmut junger Menschen über die Lage im Iran ausgedrückt werden, wo das Rocken unter Strafe steht. Das Video von »Hey, Ayatollah« wurde auf YouTube bislang mehr als 160000 mal angeklickt. (apn/jW)

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