Aus: Ausgabe vom 19.08.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Links und rechts
Am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen,
Niederlande, wurden die US-Präsidentenwahlen 2004 und 2008
genauer untersucht. Es ging um die spontane Gestik der Kandidaten.
Ergebnis: Die Rechtshänder George W. Bush und John Kerry
gestikulierten zu positiven Aussagen bevorzugt mit der rechten
Hand, zu negativen Aussagen vor allem mit der linken. Bei den
Linkshändern Barack Obama und John McCain war es genau
umgekehrt. Obama nutzte seine nicht-dominante Hand; etwa doppelt so
häufig für negative Botschaften, John Kerry dreimal so
oft. John McCain unterstrich negative Inhalte sogar zwölfmal
häufiger mit der nicht-dominanten Hand. Details in der
Fachzeitschrift PLoS One. Die Wissenschaftler weisen hier auch
darauf hin, daß »gut« und »böse«
in vielen Kulturen mit »rechts« und »links«
assoziiert werden. Beispiele sind der deutsche Ausdruck »zwei
linke Hände« oder der englische Begriff
»right« (für richtig und rechts).
»Bewegungen auf der dominierenden Körperseite fallen dem
Menschen leichter«, erklärt Daniel Casasanto vom
Planck-Institut in Nijmegen, »deshalb werden sie offenbar mit
›gut‹ assoziiert.« Die wenigsten Redner merken
nach seinen Angaben, daß sie gestikulieren.
(ddp/jW)
(ddp/jW)
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