Sudan: Keine Chancen für Nelson Mandela als Vermittler
Die Rebellen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) haben den südafrikanischen Staatspräsidenten Nelson Mandela als direkten Vermittler in Friedensverhandlungen mit der Regierung in Khartum abgelehnt. Man akzeptiere Mandelas Angebot allenfalls im Rahmen der bereits laufenden Gespräche, in denen die Zwischenstaatliche Entwicklungsbehörde (IGAD) vermittle, heißt es in einer Ende letzter Woche veröffentlichten Stellungnahme der SPLA-Vertretung in Nairobi.
Die SPLA lege keinen Wert auf ein alternatives Forum für Friedensgespräche, so SPLA-Sprecher John Luk weiter in der kenianischen Haupstadt. Man betrachte die unter dem Vorsitz des kenianischen Staatspräsidenten Daniel arap Moi geführten IGAD-Verhandlungen - an denen neben Kenia, Äthiopien und Eritrea auch Dschibuti, Somalia, Sudan und Uganda teilnehmen - als bindend.
Mandela hatte sich vor zwei Wochen als Vermittler in den 14 Jahre währenden Auseinandersetzungen zwischen der islamischen Regierung unter Generalleutnant Omar Hassan al-Bashir im Norden und den gegen die Bevormundung kämpfenden SPLA-Rebellen unter Oberst John Garang im Süden des Sudan angeboten. Nach einem Besuch des sudanesischen Staatspräsidenten in jener Woche hatte Mandela auf einer Pressekonferenz in Kapstadt erklärt, er werde bald mit al-Bashir, Garang und dem ugandischen Staatspräsidenten Yoweri Museveni zusammentreffen. Ziel der geplanten Unterredung sei es, die sudanesischen Friedensverhandlungen erneut anzustoßen. Die letzte Runde der IGAD-Gespräche hatte am 19. August in Kenia ergebnislos abgebrochen werden müssen. Luk allerdings erklärte nun, er wisse nichts von einem Treffen zwischen Garang und al-Bashir. Gerüchte dieser Art seien zum »größten Erstaunen der SPLA« bereits in Khartum herumgegangen.
Mehr aus: Ausland
-
Warum der Dialog in Nikaragua scheiterte
vom 27.08.1997 -
Clodomiro Almeyda gestorben
vom 27.08.1997