Aus: Ausgabe vom 27.08.2010, Seite 1 / Ausland
Westerwelle will Serbien erpressen
Belgrad. Außenminister Guido Westerwelle (FDP/Foto) hat einen
EU-Beitritt Serbiens an die Bereitschaft des Landes zur Einigung
mit dem Kosovo geknüpft. »Aus unserer Sicht kann man in
der Europäischen Union nur Mitglied sein, wenn man auf
Kooperation setzt«, sagte Westerwelle am Donnerstag in
Belgrad nach einem Treffen mit Ministerpräsident Mirko
Cvetkovic. Es müsse »den Willen geben zu direkten
Gesprächen zwischen Serbien und dem Kosovo«, fügte
er hinzu. Das schließe vor allem die Bereitschaft ein,
»nachbarschaftliche Schwierigkeiten kooperativ zu
lösen«. Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag
hatte die einseitige Unabhängigkeitserklärung des Kosovo
vom Februar 2008 Ende Juli für vereinbar mit dem
Völkerrecht erklärt. Belgrad betrachtet das Kosovo
hingegen noch immer als zu Serbien gehörig und hatte wenige
Tage nach der Entscheidung des IGH einen Resolutionsentwurf
für neue Verhandlungen mit dem Kosovo in die
UN-Vollversammlung eingebracht. Demnach sollen in den
Gesprächen die »offenen Fragen« zwischen Belgrad
und Pristina geklärt werden. Außerdem betonte Belgrad,
eine einseitige Abspaltung könne »kein akzeptables
Mittel« sein, um strittige Gebietsfragen zu lösen.
(AFP/jW)
Mehr aus: Ausland
-
Auf der CIA-Gehaltsliste
vom 27.08.2010 -
Landraub mit Hilfe des Staates
vom 27.08.2010 -
Iran schlägt Rußland gemeinsame Brennstäbeproduktion vor
vom 27.08.2010 -
Keine Todesschüsse mehr
vom 27.08.2010 -
Kurze Wut und lange Zärtlichkeit
vom 27.08.2010 -
Export von Terroristen
vom 27.08.2010