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Aus: Ausgabe vom 16.09.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Ressourcen und Schäden der Zukunft

Seit Dienstag tagt am Internationalen Seegerichtshof (ISG) in Hamburg die Kammer für Meeresbodenstreitigkeiten. Drei Tage lang geht es um die rechtliche Verantwortung beim Tiefseebergbau in internationalen Gewässern. Neun Staaten sind vertreten, darunter die BRD. Der Pazifikstaat Nauru hatte ein Rechtsgutachten beantragt. Vor seinen Küsten soll ein Konzern in rund 5000 Metern Tiefe Manganknollen abbauen. Die Kammer soll vorab klären, wer für mögliche Schäden haftet. »Manganknollen enthalten die Ressourcen der Zukunft«, erklärte ISG-Sprecherin Julia Ritter. Nach bisherigen Erkenntnissen soll es mehr Kobalt, Nickel und Mangan in den Manganknollen des Pazifischen Ozeans geben als in allen ausgebeuteten Lagerstätten an Land. Die Kammer hört an den drei Tagen in Hamburg mündliche Stellungnahmen der neun Staaten und dreier Organisationen an. Das Rechtsgutachten soll bis Ende des Jahres fertig sein. Es sei zwar nicht verbindlich, erklärte Ritter, aber andere ISG-Gutachten würden bereits erfolgreich genutzt, um rechtliche Fragen zu klären. Der ISG ist eines von zwei universellen Gerichten der Vereinten Nationen (der bekanntere ist der Gerichtshof in Den Haag). Er basiert auf dem Seerechtsübereinkommen der 160 Mitgliedstaaten.

(apn/jW)

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