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Aus: Ausgabe vom 16.09.2010, Seite 9 / Kapital & Arbeit

EU: Derivatehandel strenger regulieren

Brüssel. Die EU will den Handel mit Derivaten sicherer machen und befristete Verbote von Leerverkäufen einführen. Auf den Finanzmärkten dürfe es »nicht länger wie im Wilden Westen zugehen«, sagte EU-Kommissar Michel Barnier zu seinen Gesetzesvorschlägen, die er am Mittwoch in Brüssel vorstellte.

Der undurchsichtige Derivatemarkt war einer der Hauptgründe für die Finanzmarktkrise. Der Handel soll deswegen nicht mehr direkt und unbeaufsichtigt zwischen Markteilnehmern abgewickelt werden, sondern über neu einzurichtende Clearingstellen. Auch will Barnier ein Register aufbauen, an das große Derivategeschäfte gemeldet werden müssen.

Die Kommission will außerdem ein auf drei Monate befristetes Verbot von Leerverkäufen einführen – aber nur für den Krisenfall. Die Wertpapieraufsicht (ESMA) soll dafür mit entsprechenden Befugnissen ausgestattet werden und Verbote nationaler Behörden kippen können. Barnier reagiert damit auf ein Vorpreschen der Bundesregierung vom Mai, die im Alleingang bestimmte Arten ungedeckter Leerverkäufe untersagt hatte.

(dapd/jW)

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