Aus: Ausgabe vom 16.09.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Studie: Bedrohung durch Terroranschläge
Die Atomkraftwerke in der BRD sind nach einer Studie der
Umweltorganisation Greenpeace nicht nur durch gezielte
Flugzeugabstürze, sondern auch durch Terroranschläge mit
panzerbrechenden Waffen gefährdet. Beim Beschuß mit sehr
durchschlagskräftigen tragbaren Waffensystemen könnte es
zu einer Kernschmelze und einer Verstrahlung der Umgebung binnen
wenigen Stunden kommen, erklärte die Organisation am Mittwoch
in Berlin. Bis zu einem Drittel der Fläche Deutschlands
könnte kontaminiert werden. Das Bundeskriminalamt wollte sich
auf dapd-Anfrage nicht zu der Studie oder der Gefährdung von
Atommeilern äußern. Auch vom Bundesinnenministerium und
von dem für Reaktorsicherheit zuständigen
Umweltministerium war nicht sofort eine Stellungnahme zu
erhalten.
Greenpeace hatte eine Studie zu einer speziellen panzerbrechenden Waffe erarbeiten lassen, der russischen Panzerabwehrlenkwaffe AT-14 Kornet-E. Sie ist den Angaben zufolge seit 1994 auf dem Markt. Mit der Waffe können sogenannte thermobarische Gefechtsköpfe abgeschossen werden, die große Hitze und Sprengkraft entwickeln, wie Gutachterin Oda Becker sagte. Damit seien bis zu ein Meter Stahl und bis zu drei Meter Stahlbeton zu durchschlagen. Die Betonhülle sei bei älteren deutschen Atomkraftwerken jedoch nur 60 Zentimeter bis einen Meter dick, bei neueren 1,80 bis zwei Meter. Ältere Meiler seien auch deshalb besonders gefährdet, weil Störfälle dort insgesamt schlechter beherrschbar seien, sagte Becker.
Eine ausführliche Debatte über mögliche Anschläge auf Atomkraftwerke hatte es bereits nach den Flugzeugangriffen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 gegeben. Gutachter hatten damals erklärt, zumindest die älteren deutschen AKW seien gegen den gezielten Aufprall eines Verkehrsflugzeugs nicht geschützt. Zuletzt hatte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erklärt, die Reaktoren müßten einem Aufprall eines Airbus 320 standhalten und entsprechend nachgerüstet werden.
(dapd/jW)
Greenpeace hatte eine Studie zu einer speziellen panzerbrechenden Waffe erarbeiten lassen, der russischen Panzerabwehrlenkwaffe AT-14 Kornet-E. Sie ist den Angaben zufolge seit 1994 auf dem Markt. Mit der Waffe können sogenannte thermobarische Gefechtsköpfe abgeschossen werden, die große Hitze und Sprengkraft entwickeln, wie Gutachterin Oda Becker sagte. Damit seien bis zu ein Meter Stahl und bis zu drei Meter Stahlbeton zu durchschlagen. Die Betonhülle sei bei älteren deutschen Atomkraftwerken jedoch nur 60 Zentimeter bis einen Meter dick, bei neueren 1,80 bis zwei Meter. Ältere Meiler seien auch deshalb besonders gefährdet, weil Störfälle dort insgesamt schlechter beherrschbar seien, sagte Becker.
Eine ausführliche Debatte über mögliche Anschläge auf Atomkraftwerke hatte es bereits nach den Flugzeugangriffen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 gegeben. Gutachter hatten damals erklärt, zumindest die älteren deutschen AKW seien gegen den gezielten Aufprall eines Verkehrsflugzeugs nicht geschützt. Zuletzt hatte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erklärt, die Reaktoren müßten einem Aufprall eines Airbus 320 standhalten und entsprechend nachgerüstet werden.
(dapd/jW)
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