Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 30.09.2010, Seite 7 / Ausland

Kritik an Kaperung

Aschdod. Jüdische Aktivisten haben den israelischen Streitkräften die Anwendung grober Gewalt beim Stopp eines Bootes mit Hilfsgütern für den abgeriegelten Gazastreifen vorgeworfen. Gegen seinen Bruder sei ein Taser eingesetzt worden, als er sich während seiner Festnahme hingesetzt und an einem anderen Besatzungsmitglied festgehalten habe, sagte Itamar Schapira am Mittwoch. Die Truppen hatten erklärt, der Einsatz am Dienstag sei ohne jede Gewaltanwendung verlaufen. Drei der vier ausländischen Aktivisten an Bord wurden bereits abgeschoben, nur die deutsche Aktivistin Edith Lutz wurde am Mittwoch nach Angaben ihrer Anwältin weiter in Israel festgehalten. Die fünf Israelis, die sich ebenfalls an Bord befunden hatten, wurden der Juristin zufolge vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Das Schiff hatte unter anderem Schulsachen, Musikinstrumente und Fischernetze an Bord.

International stieß das Vorgehen der israelischen Behörden auf Kritik. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) warfen Israel vor, mit der Kaperung des Hilfsschiffs erneut internationales Recht verletzt zu haben. Auch der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Wolfgang Gehrcke, sagte, es wäre besser gewesen, die Blockade des Gazastreifens aufzuheben, statt erneut ein Hilfsschiff aufzubringen.


(AFP/dapd//jW)