Aus: Ausgabe vom 21.10.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Vornehmste Aufgabe PID
Der frühere FDP-Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig
hat am Dienstag als Vorsitzender des Deutschen Ethikrates eine
klare gesetzliche Regelung zu Gentests an Embryonen angemahnt. Es
drohe die Gefahr, daß man in Deutschland ungehemmt in die
Präimplantationsdiagnostik (PID) einsteige, sagte
Schmidt-Jortzig im Deutschlandradio. Bei der PID werden Embryonen
aus künstlicher Befruchtung vor der Einpflanzung in den
Mutterleib auf Erbkrankheiten untersucht und gegebenenfalls
verworfen. Schmidt-Jortzig sagte, der Bundesgerichtshof habe zwar
entschieden, daß die PID im geltenden Recht bei
schwerwiegenden Erbkrankheiten nicht strafbar sei. Ob dies
verbindlich und was genau eine schwerwiegende Krankheit sei, habe
es jedoch offen gelassen. »Da ist es die vornehmste Aufgabe
des Gesetzgebers, an so einer schwierigen und empfindlichen Stelle
wirklich eine klare Regelung zu treffen.« Während
Bundeskanzlerin Angela Merkel sich für ein Verbot der PID
ausgesprochen hat, will die FDP sie weiter zulassen.
(ap/jW)
(ap/jW)
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