Aus: Ausgabe vom 30.10.2010, Seite 4 / Inland
Jeder Sechste von Armut bedroht
Wiesbaden. In Deutschland ist etwa jeder sechste Mensch von Armut
bedroht. Das geht aus aktuellen Erhebungen des Statistischen
Bundesamts hervor, die am Freitag in Wiesbaden vorgelegt wurden.
Demnach waren im Jahr 2008 durchschnittlich 15,5 Prozent der
Bevölkerung Deutschlands armutsgefährdet. 2007 waren es
15,2 Prozent. Die Armutsgrenze liegt nach Berechnung der
Statistiker bei 929 Euro monatlich. Arbeitslose waren der Erhebung
zufolge mit 62 Prozent am stärksten betroffen. Aber auch
Menschen in Arbeit waren gefährdet. 2008 waren 6,8 Prozent von
Armut bedroht, Rentner lagen mit 14,9 Prozent knapp unter dem
Durchschnittswert. In Haushalten von Alleinerziehenden lebte mehr
als jede dritte Person (37,5 Prozent) an der Armutsgrenze. Die
Linkspartei sprach von einem »Skandal«. Es sei
»unfaßbar«, daß die Regierung »jungen
Eltern« in Hartz IV nun auch noch das Elterngeld
streicht«, erklärte Diana Golze, Mitglied im Vorstand
der Linksfraktion. Golze forderte eine »radikale Umverteilung
von oben nach unten«. Die soziale Spaltung des Landes
dürfe durch Geschenke an Lobbygruppen und Reiche und
Kürzungen bei den Ärmsten der Armen nicht noch weiter
vertieft werden. (dapd/jW)
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