Aus: Ausgabe vom 30.10.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Präsident im TV: Werbung auf allen Kanälen
Angesichts der drohenden Niederlage appelliert US-Präsident
Barack Obama wenige Tage vor der Kongreßwahl an seine
Anhängerschaft, zur Wahl zu gehen und Geduld zu zeigen.
»Als wir während des Wahlkampfs ›Wandel, an den
Sie glauben können‹ (›Change you can believe
in‹) versprochen haben, war das kein Wandel, an den Sie
glauben können, in 18 Monaten«, sagte Obama in dieser
Woche in der berühmten Comedy-Sendung »Daily
Show«. Obama war der erste amtierende US-Präsident in
der Satiresendung und wollte mit seinem Auftritt vor allem junge
Wähler erreichen. Doch der Besuch bei dem scharfzüngigen
Comedian Jon Stewart verlief kaum nach dem Geschmack des
Weißen Hauses. Stewart erinnerte den stets ernst wirkenden
Obama an seine eigenen Worte als Kandidat, nach denen »das
größte Risiko« darin bestehe, »die gleiche
Politik mit den gleichen Leuten zu versuchen und ein anderes
Ergebnis zu erwarten«. Was habe er sich dabei gedacht, als er
Leute wie den Washington-Insider Lawrence Summers ins Weiße
Haus holte, fragte Stewart unter höhnischem Gelächter des
Publikums.
Die Einschätzung, er sei mit dem »Wagnis Hoffnung« angetreten und habe zaghaft regiert, wies Obama zurück. Als Beispiel nannte er die Gesundheitsreform, die sich mit den wichtigsten Gesetzen in der US-Geschichte messen lassen könne. »Man vergißt das, weil man die Tendenz hat, daran zu denken, daß nicht 100 Prozent von dem, was man wollte, erreicht wurden, sondern nur 90 Prozent«.
In Reaktion auf die Tea-Party-Bewegung hat Stewart für diesen Samstag zu einer Demonstration aller, »die keine Zeit zum Demonstrieren haben«, unter dem Titel »Rally to Restore Sanity« (»Demonstration zur Wiederherstellung der Vernunft«) in Washington aufgerufen. (ps)
Die Einschätzung, er sei mit dem »Wagnis Hoffnung« angetreten und habe zaghaft regiert, wies Obama zurück. Als Beispiel nannte er die Gesundheitsreform, die sich mit den wichtigsten Gesetzen in der US-Geschichte messen lassen könne. »Man vergißt das, weil man die Tendenz hat, daran zu denken, daß nicht 100 Prozent von dem, was man wollte, erreicht wurden, sondern nur 90 Prozent«.
In Reaktion auf die Tea-Party-Bewegung hat Stewart für diesen Samstag zu einer Demonstration aller, »die keine Zeit zum Demonstrieren haben«, unter dem Titel »Rally to Restore Sanity« (»Demonstration zur Wiederherstellung der Vernunft«) in Washington aufgerufen. (ps)
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