Aus: Ausgabe vom 03.11.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Insidertip vom Doppelagenten?
Woher kam der Hinweis auf die Ende vergangener Woche in Dubai und
England gefundenen angeblichen Luftfracht-Paketbomben? Die
AP-Korrespondenten Hamza Hendawi und Ahmed Al-Haj berichteten am
Dienstag aus Sanaa: Jemenitischen Geheimdienstkreisen zufolge sei
der Tip von einem »Al-Qaida-Insider« gekommen, der sich
den saudi-arabischen Behörden gestellt hatte und heimlich aus
dem Jemen herausgebracht worden war. Bei dem »Insider«
soll es sich Dschabir Al-Fajfi, einen Saudi Mitte 30, handeln,
bekannt unter dem Decknamen Abu Dschaafar Al-Ansari. Er hatte
jahrelang im US-Militärsondergefängnis Guantánamo
gesessen und war 2007 in seine Heimat, Washingtons Verbündeten
Saudi-Arabien, entlassen worden. Dort nahm er an dem
»Wiedereingliederungsprogramm für militante
Islamisten« (AP) teil. »Wenig später setzte er
sich ab und schloß sich Al-Qaida auf der arabischen Halbinsel
(AQAP) im Jemen an. Ende September stellte er sich«, so die
von Associated Press kolportierte offizielle Legende. Und:
»Jemenitische Sicherheitsexperten glauben, daß Al-Fajfi
ein von Saudi-Arabien in das Terrornetz eingeschleuster Doppelagent
gewesen sein könnte. Nach seiner Heimkehr habe er den
Behörden gesteckt, daß Al-Qaida Paketbomben zu
verschicken plane.« Vielleicht hat Al-Fajfi die
Kampfgefährten im Jemen aber auch erst auf den
Paketdienst-Plot gebracht? Es wäre nicht der erste von
Geheimdiensten inszenierte vermeintliche Terrorcoup.
AP berichtet über mögliche weitere Agenten aus dem US-Partnerland auf der arabischen Halbinsel: »Al Fajfi mag in groben Zügen über die neuen Anschlagspläne berichtet haben, doch hatte Saudi-Arabien anscheinend noch weitere Quellen. Nach US-Angaben war der Tip so detailliert, daß er sogar die Frachtnummern der Pakete enthielt. Diese Nummern dürfte Al-Fajfi gar nicht gekannt haben, weil er sich schon lange gestellt hatte, bevor die Pakete aufgegeben wurden.«
(rg)
AP berichtet über mögliche weitere Agenten aus dem US-Partnerland auf der arabischen Halbinsel: »Al Fajfi mag in groben Zügen über die neuen Anschlagspläne berichtet haben, doch hatte Saudi-Arabien anscheinend noch weitere Quellen. Nach US-Angaben war der Tip so detailliert, daß er sogar die Frachtnummern der Pakete enthielt. Diese Nummern dürfte Al-Fajfi gar nicht gekannt haben, weil er sich schon lange gestellt hatte, bevor die Pakete aufgegeben wurden.«
(rg)
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