Aus: Ausgabe vom 11.11.2010, Seite 13 / Feuilleton
Beziehung statt Beobachtung
»Meine Fotografien entstehen aus Beziehungen, nicht aus
Beobachtungen«, sagt die New Yorker Fotografin Nan Goldin im
Frauenmagazin Brigitte Woman. Goldin gehört zu den
einflußreichsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts und
nähert sich mit ihrer Kamera nur den Menschen, die ihr nahe
sind. »Leute machen Schnappschüsse aus Liebe und aus dem
Wunsch nach Erinnerung«, sagt die 56jährige, die ihre
Freunde auch im Bett und auf dem Klo abgelichtet hat. Daß
Schnappschüsse von geliebten Menschen in jeder Lebenslage
spätestens seit Facebook zum digitalen Alltag gehören,
löst in ihr jedoch keine Begeisterung aus: »Es macht mir
verdammte Angst, zu sehen, was Freundschaft im Netz
bedeutet«, sagt sie, »eine Zahl, die deinen Wert
steigert. Wie verrückt ist das denn?« (ots/jW)
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