Aus: Ausgabe vom 19.11.2010, Seite 5 / Inland
Flüchtlinge in den Kosovo abgeschoben
Karlsruhe/Baden-Baden. Etwa 30 Flüchtlinge, die zumeist aus
dem Kosovo stammen, sind am Donnerstag vom Flughafen
Karlsruhe/Baden-Baden in ihre Herkunftsländer abgeschoben
worden. Das bestätigte Walter Schlecht von der »Aktion
Bleiberecht Freiburg« gestern auf jW-Nachfrage. Genaue
Angaben über die Zahl der Menschen könne man nicht
machen, sagte Schlecht. Allein über diesen Flughafen, den
Baden-Airpark, seien aber in den letzten Jahren Tausende Menschen
mit polizeilicher Gewalt auf den Balkan abgeschoben worden.
Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Abschiebepolitik der
Bundesregierung und forderten einen sofortigen Stopp der
Ausweisungen. Der Republikanische Anwaltsverein erinnerte an die
Verantwortung angesichts der Verfolgung und der Vernichtung von
500000 Angehörigen der Romaminderheiten während der
Nazizeit. Die Initiative »Grenzenlos Karlsruhe«
kritisierte, daß die BRD mit der Abschiebung von
Minderjährigen gegen die UN-Kinderrechtskonvention
verstößt. Pax Christi betonte, daß erst der
völkerrechtswidrige Krieg 1999 gegen Jugoslawien zur Flucht
von 200000 Roma geführt habe. (jW)
Mehr aus: Inland
-
Schluß mit Kuschelkurs
vom 19.11.2010 -
»Recht auf Freiheit von Religion«
vom 19.11.2010 -
Wedel: Was wäre, wenn …
vom 19.11.2010 -
Berlin: Schüler mobilisieren zum Bildungsstreik gegen das »Sparpaket« am 26. November
vom 19.11.2010 -
Wolfsburger Filz
vom 19.11.2010 -
Selektion nach Nutzen
vom 19.11.2010 -
Teuer und gefährlich
vom 19.11.2010 -
»Die UN verlangen die zügige Umsetzung der Konvention«
vom 19.11.2010