Aus: Ausgabe vom 03.12.2010, Seite 13 / Feuilleton
Kai sagt ...
In der Dezemberausgabe der Zeitschrift journalist geht es
ausführlicher um den Prozeß, den Ottfried Fischer vor
kurzem gegen Bild gewonnen hat. Der Schauspieler war von einem
Bild-Journalisten zum Ausplaudern trauriger Intimitäten
genötigt worden und hatte diesen verklagt. Als der
Prozeß begann, war der Angeklagte nicht mehr bei Bild
tätig. Er schien ein Geständnis über einen
Bild-Giftschrank ablegen zu wollen, nahm dann aber lieber eine
Vorstrafe hin– nach Einschätzung des Fischer-Anwalts
Steffen Ufer »nur, um seinen alten Verlag zu
schützen«. Gerichtsreporter bestätigten dem
Magazin, daß eine Springer-Justitiarin im Gerichtssaal
mehrmals mit dem Angeklagten sprach und ihm später einen
Zettel reichte. Darauf stand: »Kai sagt ...«. Daß
es sich um Bild-Chefredakteur Kai Diekmann (Foto) handelte,
bestreitet Springer natürlich. Der Münchner Amtsrichter
Hilmar Buch berücksichtigte in seiner Urteilsbegründung
zugunsten des Angeklagten, daß er »unter einem
erheblichen Druck des Axel-Springer-Verlags stand, weil im Rahmen
der Hauptverhandlung offenbar in ganz erheblicher Weise auf ihn
durch ›Ratschläge‹ eingewirkt wurde.«
(ost/jW)
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