Aus: Ausgabe vom 04.12.2010, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Erste Runde der Bahn-Schlichtung
Berlin. Am Freitag nachmittag begann in Berlin die erste
Schlichtungsrunde für den Tarifkonflikt im
Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Die Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert einen Branchentarifvertrag mit
einheitlicher Entlohnung auf dem Niveau der Deutschen Bahn AG. Die
Konkurrenten des im Staatsbesitz befindlichen Exmonopolisten lehnen
dies bislang ab. Die DB AG selbst will ihre Billiglohntöchter
erst wieder in den Konzerntarif eingliedern, wenn die Konkurrenten
auf Lohnkostenvorteile bei Ausschreibungen verzichten. Auch ein
Warnstreik der EVG-Vorläuferorganisationen Transnet und GDBA
hatte keine Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen gebracht.
Als Schlichter wurde der frühere Bundesverteidigungsminister
und SPD-Fraktionschef im Bundestag, Peter Struck, benannt. Nicht
beteiligt an der Schlichtung ist die Gewerkschaft Deutscher
Lokomotivführer (GDL). Diese verhandelt derzeit über
einen Spartentarifvertrag für Lokführer in allen
Schienenverkehrssparten und sieht bislang gute Chancen für
eine Einigung. Mit weiteren Streiks im Schienenverkehr ist
frühestens im Januar zu rechnen.
(jW)
(jW)
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vom 04.12.2010