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Aus: Ausgabe vom 08.12.2010, Seite 15 / Antifaschismus

Berliner Neonazis organisieren sich neu

Von Felix Clay
Berlin. Am Freitag abend sind etwa 25 Neonazis mit Fackeln und »Ausländer raus«-Parolen durch das Berliner Stadtviertel Moabit marschiert. Die Rechten trugen unter anderem ein Transparent mit der Aufschrift »Rassenkampf statt Klassenkampf«. Die Polizei konnte nur noch die Personalien von vier Männern feststellen. Die zum heutigen Bezirk Mitte gehörenden Stadtteile Moabit und Wedding sind stark von Migranten geprägt. Mitte ist auch der Gründungsort der »Freie Nationalisten Berlin-Mitte« (FN Berlin-Mitte). Diese war besonders im Frühjahr 2010 aktiv als bedeutendste Gruppe aus dem Spektrum der »Autonomen Nationalisten« Berlins. Mitglieder wurden unter anderem verdächtigt, an Übergriffen auf linksalternative Treffpunkte beteiligt gewesen zu sein.

Im September löste sich die braune Truppe auf. Seit Anfang November machen nun die »Nationale Bürgerbewegung Berlin« sowie die »Nationalistische Befreiungsfront Berlin« (NBFB) durch eine gemeinsame Internetseite von sich reden. Die Parallelen zur FN-Mitte sind offensichtlich: Nicht nur die Aufmachungen der Websites ähneln sich, auch der Server blieb identisch. Wie bei der FN Berlin-Mitte existiert eine angeschlossene »Mädelgruppe«. Die erste Aktion der NBFB war das Verteilen eines Flugblattes, in dem gegen den »Volksschädling Silvio Meier« gehetzt wurde. Meier war ein linker Hausbesetzer, der 1992 von Neonazis erstochen wurde.

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