Aus: Ausgabe vom 16.12.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Euro-Krise: Chronik 2010
Januar: Griechenland beteuert, daß es die Kriterien des
EU-Stabilitätspakts ab 2012 wieder erfüllen will. Das
Staatsdefizit wird auf 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
geschätzt, erlaubt sind in der EU maximal drei Prozent. Ein
diskutiertes Nothilfepaket für das Land lehnt Deutschland
ab.
März: Griechenland steuert auf einen Staatsbankrott zu: Athen muß immer höhere Zinsen zahlen, um sich an den Märkten Geld leihen zu können.
Mai: Die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) schnüren ein Rettungspakt und gewähren Griechenland Notkredite von 110 Milliarden Euro. Als weitere Sorgenkinder gelten Irland, Spanien und Italien. Über Nacht beschließen EU und IWF einen Rettungsschirm über bis zu 750 Milliarden Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft erstmals Staatsanleihen und bricht ein Tabu.
Juli: In einem »Streßtest« werden 91 europäische Banken auf ihre Krisenresistenz geprüft. Sieben Banken fallen durch, darunter der deutsche verstaatlichte Immobilienfinanzierer HRE. Die EZB sieht in dem Ergebnis die »Widerstandsfähigkeit« des europäischen Bankensystems gegen Schocks bestätigt.
Oktober: Ohne Absprachen mit den anderen EU-Staaten einigen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in dem französischen Badeort Deauville darauf, den EU-Stabilitätspakt zu verschärfen und einen ständigen Rettungsmechanismus für Pleitestaaten einzurichten. Die Pläne drücken sie auf dem EU-Gipfel durch.
November: Irland flüchtet sich als erstes Land unter den Euro-Rettungsschirm. Es bekommt Finanzhilfen in Höhe von 85 Milliarden Euro zugesagt. Wie in Griechenland hat die Regierung im Gegenzug ein hartes Sparpaket aufzulegen, das in der Bevölkerung auf Unmut stößt.
Dezember: Die Euro-Zone wird durch die Krise der Währung gespalten, Deutschland gilt vor dem EU-Gipfel am 15./16. Dezember als Bremser bei den Themen gemeinsame Euro-Anleihen (Euro-Bonds) und Aufstockung des Euro-Rettungsfonds. Es verfolgt Pläne zum Ausbau seiner Vormacht.
(AFP/jW)
März: Griechenland steuert auf einen Staatsbankrott zu: Athen muß immer höhere Zinsen zahlen, um sich an den Märkten Geld leihen zu können.
Mai: Die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) schnüren ein Rettungspakt und gewähren Griechenland Notkredite von 110 Milliarden Euro. Als weitere Sorgenkinder gelten Irland, Spanien und Italien. Über Nacht beschließen EU und IWF einen Rettungsschirm über bis zu 750 Milliarden Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft erstmals Staatsanleihen und bricht ein Tabu.
Juli: In einem »Streßtest« werden 91 europäische Banken auf ihre Krisenresistenz geprüft. Sieben Banken fallen durch, darunter der deutsche verstaatlichte Immobilienfinanzierer HRE. Die EZB sieht in dem Ergebnis die »Widerstandsfähigkeit« des europäischen Bankensystems gegen Schocks bestätigt.
Oktober: Ohne Absprachen mit den anderen EU-Staaten einigen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in dem französischen Badeort Deauville darauf, den EU-Stabilitätspakt zu verschärfen und einen ständigen Rettungsmechanismus für Pleitestaaten einzurichten. Die Pläne drücken sie auf dem EU-Gipfel durch.
November: Irland flüchtet sich als erstes Land unter den Euro-Rettungsschirm. Es bekommt Finanzhilfen in Höhe von 85 Milliarden Euro zugesagt. Wie in Griechenland hat die Regierung im Gegenzug ein hartes Sparpaket aufzulegen, das in der Bevölkerung auf Unmut stößt.
Dezember: Die Euro-Zone wird durch die Krise der Währung gespalten, Deutschland gilt vor dem EU-Gipfel am 15./16. Dezember als Bremser bei den Themen gemeinsame Euro-Anleihen (Euro-Bonds) und Aufstockung des Euro-Rettungsfonds. Es verfolgt Pläne zum Ausbau seiner Vormacht.
(AFP/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- freudenberg: Die Krise ist permanent Die Krise ist permanent Wenn man diese Chronik und die anderen Artikel zur Euro-Krise in dieser Ausgabe der JW liest, ist man weit davon entfernt, optimistisch auf das Jahrhundertprojekt EUROPA zu ...
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