Aus: Ausgabe vom 29.12.2010, Seite 4 / Inland
Erblindeter verlangt Entschuldigung
Hamburg. Der bei Protesten gegen das Bahnprojekt »Stuttgart
21« durch einen Wasserwerfer fast erblindete Demonstrant
Dietrich Wagner hat Baden-Württembergs
Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) aufgefordert, sich bei
den Bürgern zu entschuldigen. Er sei erzürnt über
die Staatsgewalt, sagte Wagner in einem am Dienstag vorab
veröffentlichten Interview mit dem Hamburger Magazin Stern.
Der 66jährige wies zudem den Vorwurf zurück,
Mitverantwortung für seine Verletzung zu tragen. Er habe damit
gerechnet, durch den Strahl des Wasserwerfers naß zu werden
oder »ein paar blaue Flecken« zu kassieren, »aber
nicht, daß ich blind geschossen werde«.
Das Bild des aus den Augen blutenden Rentners war um die Welt gegangen. Er hatte an der Demonstration gegen »Stuttgart 21« Ende September teilgenommen, gegen den die Polizei mit Gewalt vorging. Es waren mehr als 100 Verletzte registriert worden. Wagner ist dem Bericht zufolge auf einem Auge blind, auf dem anderen hat er noch eine Sehfähigkeit von acht Prozent.
(AFP/jW)
Das Bild des aus den Augen blutenden Rentners war um die Welt gegangen. Er hatte an der Demonstration gegen »Stuttgart 21« Ende September teilgenommen, gegen den die Polizei mit Gewalt vorging. Es waren mehr als 100 Verletzte registriert worden. Wagner ist dem Bericht zufolge auf einem Auge blind, auf dem anderen hat er noch eine Sehfähigkeit von acht Prozent.
(AFP/jW)
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