Aus: Ausgabe vom 31.12.2010, Seite 15 / Feminismus
Mütter im Osten häufiger in Vollzeit
Rostock. Ostdeutsche Frauen mit Kindern sind mehr als doppelt so
häufig in Vollzeit erwerbstätig wie westdeutsche. Nach
einer aktuellen Studie des Rostocker Max-Planck-Instituts für
demografische Forschung waren im Jahr 2007 genau 50 Prozent der
Mütter zwischen 18 und 45 Jahren in Ostdeutschland in Vollzeit
beschäftigt. In den alten Bundesländern lag dieser Anteil
nur bei 18 Prozent. Sowohl in den neuen als auch in den alten
Bundesländern ist die Zahl der in Vollzeit beschäftigten
Mütter seit 1991 gesunken – im Osten um 24
Prozentpunkte, im Westen um fünf.
Eine Ursache der großen Unterschiede in der Erwerbstätigkeit der Mütter könne im besseren Kinderbetreuungsangebot im Osten gesehen werden. Die Integration in den Arbeitsmarkt sei für ostdeutsche Mütter zudem selbstverständlicher. Anders, als nach der »Wende« 1990 prognostiziert, hätten sich die Zahlen »trotz der drastischen Veränderungen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt« nicht angeglichen, schreibt Esther Geisler, eine der Autorinnen.
(jW)
Mehr zur Studie: www.demografische-forschung.org/archiv/defo1004.pdf
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