Aus: Ausgabe vom 14.01.2011, Seite 12 / Feuilleton
Hotel gibt Teppich zurück
Der Streit um einen wertvollen Wandteppich im Hamburger Hotel
»Vier Jahreszeiten« ist beigelegt. Die jüdischen
Erben erhalten das Kunstwerk zurück, wie der Radiosender NDR
Info am Donnerstag berichtete. Der Teppich schmückt seit
Jahrzehnten eines der beiden Restaurants in dem Haus. Der
Wandbehang stammt den Angaben zufolge aus dem Erbe einer
wohlhabenden jüdischen Familie in der Hansestadt. Das rund
zwölf Quadratmeter große Kunstwerk war 1937 nach einer
Zwangsversteigerung durch die Nazis aus dem Erbe der Jüdin
Emma Budge an das Hotel übergegangen.
Vor mehr als einem Jahr hatte der Berliner Anwalt Lothar Fremy im Namen der Erben vom Hotel die Herausgabe des Teppichs verlangt. Zumindest moralisch sei das Hotel dazu verpflichtet, sagte Fremy. Immerhin habe im Nazireich jeder gewußt, daß solche Versteigerungen auf Druck des Regimes zustande gekommen seien. Nachdem das Thema Anfang der Woche in Hamburg Schlagzeilen gemacht hatte, sah man sich beim »Vier Jahreszeiten« nun offenbar zum Handeln veranlaßt. »Wir wünschen eine Rückgabe in Würde«, zitiert der Radiosender das Hotel. (dapd/jW)
Vor mehr als einem Jahr hatte der Berliner Anwalt Lothar Fremy im Namen der Erben vom Hotel die Herausgabe des Teppichs verlangt. Zumindest moralisch sei das Hotel dazu verpflichtet, sagte Fremy. Immerhin habe im Nazireich jeder gewußt, daß solche Versteigerungen auf Druck des Regimes zustande gekommen seien. Nachdem das Thema Anfang der Woche in Hamburg Schlagzeilen gemacht hatte, sah man sich beim »Vier Jahreszeiten« nun offenbar zum Handeln veranlaßt. »Wir wünschen eine Rückgabe in Würde«, zitiert der Radiosender das Hotel. (dapd/jW)
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