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Aus: Ausgabe vom 14.01.2011, Seite 12 / Feuilleton

Messiaens Jubiläum

Mit einer Aufführung von Olivier Messiaens »Quartett auf das Ende der Zeit« im polnischen Zgorzelec wird an diesem Samstag an die Entstehung und Uraufführung der Komposition in einem deutschen Kriegsgefangenenlager vor 70 Jahren erinnert. Organisiert wird das Konzert, das in einem Zelt stattfindet, vom Meetingpoint Messiaen in Görlitz. Dessen Leiter Albrecht Goetze sagte, das Werk des französischen Komponisten und seine Entstehungsgeschichte zeigten, wie Menschen eine schreckliche Situation dank der Musik überlebten und den Zwängen eines totalitären Systems widerstanden hätten.

Das »Quartett auf das Ende der Zeit« (Quatuor pour la fin de temps) wurde am Abend des 15. Januar 1941 in einer Baracke des Stalag VIIIa, das im heute polnischen Teil des damaligen Görlitz errichtet worden war. Der 1992 verstorbene Messiaen gehörte zu dessen Insassen. Das Stück gilt als eines der Schlüsselwerke der Musik des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Messiaen, der Klavier spielte, waren an der Aufführung vor rund 400 Häftlingen und Aufsehern drei Mitgefangene beteiligt: der Cellist Etienne Pasquier, der Violinist Jean Le Boulaire und der Klarinettist Henri Akoka. Inspiriert wurde das Werk nach Aussagen Messiaens von Passagen in der »Offenbarung des Johannes« in der Bibel. (dapd/jW)

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