Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 18.01.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Nachbarstaaten: Revolte weitet sich aus

Zum ersten Mal brachte der Volksaufstand in Tunesien einen arabischen Staatschef zu Fall. In anderen Ländern der Region fand der Umsturz Resonanz:

Ägypten: Vor dem Parlament in Kairo übergoß sich am Montag ein Ägypter mit Benzin und zündete sich an. Der Mann sei mit Verbrennungen, vor allem im Gesicht, ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Es handele sich um einen Restaurantbesitzer, der die Verzweiflungstat aus Protest gegen die Krisenpolitik der Regierung angesichts des Brotmangels begangen habe.

Jordanien: Vor dem Parlament in Amman protestierten knapp 3000 Menschen – Gewerkschafter, Muslimbrüder und Mitglieder linker Parteien– am Sonntag gegen die Inflation und die Wirtschaftspolitik der Regierung. Der Gewerkschaftsvertreter Abdel Hadi Al-Falahat wurde von AFP mit den Worten zitiert, die drei Veranstalter der Kundgebung »fordern den Sturz der Regierung und eine Umverteilung der Besitztümer im Land«. Rund ein Viertel der Einwohner lebt laut einer Studie des jordanischen Wirtschafts- und Sozialrates unterhalb der Armutsgrenze.


Algerien: In dem Land haben sich in den vergangenen Tagen mehrere Menschen selbst verbrannt. Der Tageszeitung Liberté zufolge zündete sich zuletzt am Sonnabend ein 37jähriger an und starb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Jemen: In Sanaa riefen am Sonntag rund tausend Studenten zum Sturz der Regierung auf. »Freies Tunis, Sanaa grüßt dich tausendmal«, rief die Menge, der sich auch Menschenrechtsaktivisten angeschlossen hatten. Die Demonstranten zogen Beobachtungen eines AFP-Korrespondenten zufolge vom Campus zur tunesischen Botschaft in Sanaa. Die Studenten riefen auch andere arabische Völker zur »Revolution gegen ihre lügenden und verängstigten Anführer« auf. »Geht, bevor ihr abgesetzt werdet«, hieß es auf einem der Plakate der Protestierenden. Ali Abdallah Saleh ist seit 32 Jahren Präsident.

(AFP/jW)

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