Aus: Ausgabe vom 21.01.2011, Seite 15 / Feminismus
Von der Leyen droht Frauenquote an
Hamburg/Berlin. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
droht den Unternehmen mit einer gesetzlichen Frauenquote.
Angesichts der »nur mit der Lupe erkennbaren Fortschritte der
vergangenen zehn Jahre schließe ich eine gesetzliche Regelung
über einen Mindestanteil von Frauen in Führungspositionen
von Unternehmen nicht mehr aus«, sagte die Ministerin in
einem Interview mit dem Manager Magazin. Die einzige Alternative
zur gesetzlichen Regelung sei eine zügige, verbindliche und
öffentlich nachvollziehbare Selbstverpflichtung der
Wirtschaft.
Von der Leyen sagte, »unter 25 bis 30 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen« würde sie gar nicht erst anfangen zu verhandeln. Das Entscheidende sei eher der Zeitraum für die Umsetzung, der nach Ansicht der Ministerin nicht weniger als fünf Jahre betragen soll.
Der Frauenanteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen liegt laut einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bei 3,2 Prozent. Im internationalen Vergleich unter elf ausgesuchten Ländern liege Deutschland damit gemeinsam mit Indien auf dem letzten Platz. In den Top-100-Unternehmen und den 30 DAX-Unternehmen beträgt der Frauenanteil demnach sogar nur 2,2 Prozent.
Etwas besser stellt sich die Situation der Studie zufolge in den Aufsichtsräten dar. Dort sind 10,6 Prozent der Posten mit Frauen besetzt. Nach Angaben der Autorin der Studie, Elke Holst, sind dafür allerdings die Mitbestimmungsregeln verantwortlich: »Mehr als 70 Prozent der Frauen in Aufsichtsräten sind Arbeitnehmervertreterinnen«. Nur bei zwei der 200 größten Unternehmen waren Frauen auch Aufsichtsratsvorsitzende: Bei Henkel und in der Würth-Gruppe. In beiden Fällen gehören sie zur Eigentümerfamilie. (AFP/dapd/jW)
Von der Leyen sagte, »unter 25 bis 30 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen« würde sie gar nicht erst anfangen zu verhandeln. Das Entscheidende sei eher der Zeitraum für die Umsetzung, der nach Ansicht der Ministerin nicht weniger als fünf Jahre betragen soll.
Der Frauenanteil in den Vorständen der 200 größten Unternehmen liegt laut einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung bei 3,2 Prozent. Im internationalen Vergleich unter elf ausgesuchten Ländern liege Deutschland damit gemeinsam mit Indien auf dem letzten Platz. In den Top-100-Unternehmen und den 30 DAX-Unternehmen beträgt der Frauenanteil demnach sogar nur 2,2 Prozent.
Etwas besser stellt sich die Situation der Studie zufolge in den Aufsichtsräten dar. Dort sind 10,6 Prozent der Posten mit Frauen besetzt. Nach Angaben der Autorin der Studie, Elke Holst, sind dafür allerdings die Mitbestimmungsregeln verantwortlich: »Mehr als 70 Prozent der Frauen in Aufsichtsräten sind Arbeitnehmervertreterinnen«. Nur bei zwei der 200 größten Unternehmen waren Frauen auch Aufsichtsratsvorsitzende: Bei Henkel und in der Würth-Gruppe. In beiden Fällen gehören sie zur Eigentümerfamilie. (AFP/dapd/jW)
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