Aus: Ausgabe vom 08.02.2011, Seite 16 / Sport
Fußball: Waffenhandel
Düsseldorf. Der ehemalige FIFA-Funktionär Guido Tognoni
erklärte am Montag auf auf einem
Sportbusineß-Kongreß (SpoBiS) in Düsseldorf, wie
die WM 2006 nach Deutschland kam: »Die Bundesregierung hat
für das Gewinnen der Stimme eines saudi-arabischen Delegierten
kurzfristig das Waffenembargo aufgehoben. Das ist publik und
bekannt. Die Bundesregierung hat alles getan – und auch das
getan –, um diese Stimme zu bekommen. Insgesamt war alles im
Rahmen des mehr oder weniger Erlaubten. Bundeskanzler Gerhard
Schröder (Foto) hat das damals richtig gut gemacht. Wie er die
Daumen gehalten hat, obwohl er gewußt hat, wie es
ausgeht.« Deutschland hatte 2000 im letzten Wahlgang eine
Stimme mehr als Südafrika erhalten. DFB-Generalsekretär
Wolfgang Niersbach wies Tognonis Darstellung zurück:
»Das ist völliger Humbug, völliger
Blödsinn.« Der Schweizer Jurist war von 1984 bis 2003
bei der FIFA, in den letzten drei Jahren als deren
Marketingdirektor. Künftig sollten WM-Gastgeber seiner Ansicht
nach ausgelost werden: »Was bei der letzten Vergabe
abgelaufen ist, war schlecht für den Fußball. Da gab es
zu viele Verwundete.« (sid/jW)
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