Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 16.02.2011, Seite 4 / Inland

Grundig-Stiftung mit neuem Träger

Greifswald. Die Universität Greifswald hat die von ihr verwaltete Hans- und Lea-Grundig-Stiftung der linksparteinahen Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) übergegeben. Dies berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Dienstag. Die RLS übernimmt damit auch das Stiftungsvermögen. Sie will den Grundig-Preis, der in der DDR durch die Stiftung verliehen wurde, laut Bericht »in einer zeitgemäßen Form und im Sinne der Stifterin weiter vergeben«. In der Vereinbarung ist demnach auch festgelegt, daß die Uni der RLS Teile der von Lea Grundig an die Hochschule übergebenen Sammlung befristet ausleihen wird.

Hans (1901–1958) und Lea Grundig (1906–1977) gehörten zu den wichtigsten Künstlern der DDR. Beide wurden als Kommunisten, Lea Grundig auch als Jüdin, von den Nazis verfolgt. Lea Grundig hatte Stiftung und Preis 1972 ins Leben gerufen.

Seit 1996 war die Vergabe des Preises von der Universität ausgesetzt worden, da man wegen »neuer inhaltlicher Schwerpunkte« dem »ursprünglich geäußerten Stifterwillen« nicht mehr habe entsprechen können. Der Übergabe an die RLS war ein langjähriger Streit und eine scharfe Distanzierung des für die Verwaltung des Stiftungsvermögens zuständigen Uni-Instituts von Lea Grundig vorausgegangen (siehe dazu jW vom 20.2.2010). Auch die Hochschule für Bildende Künste in Dresden, an der Hans Grundig Rektor war, hatte eine Übernahme abgelehnt.

(jW)