Aus: Ausgabe vom 21.02.2011, Seite 13 / Feuilleton
Was haben Sie erwartet?
Wie allgemein erwartet, ist der iranische Regisseur Asghar Farhadi
der große Triumphator der 61. Berlinale. Am Samstag abend
erhielt er für sein Psychodrama »Nader und Simin«
drei Bären, den Goldenen für den besten Film und zwei
Silberne für die besten männlichen und weiblichen
Darsteller. Vor zwei Jahren hatte er bereits einen Silbernen
Bären für die beste Regie (»Alles über
Elly«) erhalten. Was ihm nicht paßt, ist die Vermutung,
er habe seinen diesjährigen Erfolg seinem im Iran zu sechs
Jahren Haft verurteilten Kollegen Jafar Panahi zu verdanken, dem
die Berlinale so eine weitere Solidaritätsbekundung habe
zukommen lassen. »Wenn ich das, was ich sagen will, durch den
Film sage, dann hat es mehr Einfluß. Wenn reden besser
wäre, hätte ich keinen Film gemacht«, erklärte
er und fügte hinzu: »Ich bin kein Held, ich bin ein
Filmemacher.« Wenn er das sage, was die Kritiker auf der
Berlinale hören wollten, bekäme er ein Problem und
könnte keine Filme mehr machen. (dapd/jW)
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